Weber & Deschle

Ges. für Umweltbiologie

 

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Hintergrundfoto:

Eichenprozessionsspinner

Raupen (4.Larven)

Stechmücken (Culicidae)

Kontrolle und Abhilfemaßnahmen

 

Die Plage:

Massenvermehrungen von blutsaugenden Stechmücken (Culicidae - Moskitos) verursachen immer häufiger starke Belästigungen in der Bevölkerung. Gerade in den Sommermonaten wird die Lebensqualität durch die Stiche der Blutsauger erheblich beeinträchtigt. Der Aufenthalt im Freien kann vor allem an warmen Tagen zur Qual werden. An einen erholsamen Schlaf ist nicht mehr zu denken. Besonders betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder, die sich gegen die Mücken nicht wehren können und bei denen die Stiche oft tagelang schmerzende Entzündungen hinterlassen. Aufgrund der günstigen Entwicklungsbedingungen der Stechmücken in den letzten Jahren muss davon ausgegangen werden, dass sich die Situation in den nächsten Jahren weiter verschlimmert, wenn keine geeigneten Maßnahmen gegen die Massenvermehrung der Plageerreger eingeleitet werden.

 

In Deutschland sind über 40 verschiedene Stech-mückenarten heimisch, von denen der überwiegende Teil am Menschen Blut saugt und damit auch als Plage-erreger in Erscheinung treten kann. Beim Stich der Mücken gelangt Speichelsekret in die Wunde und verursacht die typischen Symptome wie Juckreiz, Rötung (Erythem), Schmerzen, Quaddel (Urtika) und anschließend Papelbildung (Papula). Nicht selten entsteht eine zusätzliche Infektion durch bakterielle Erreger, die insbesondere durch Kratzen in die Stich-wunde eingerieben werden. In zunehmendem Maße werden auch ernstere allergische Reaktionen durch Mückenstiche beobachtet.

 

Tropische Stechmückenarten wie die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) werden seit einigen Jahren zunehmend auch in Deutschland nachgewiesen.  Sie sind Überträger des Dengue-Virus, West-Nil-Virus und weiterer Viren, die schwere fiebrige Erkrankungen und Hirnentzündungen (Enzephalitis) verursachen können. In den Tropen und Subtropen übertragen Stechmücken zudem die Erreger weiterer gefährlicher Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber oder Filariasis.

 

 

Die Abhilfe:

Unsere Maßnahmen zur Kontrolle von Stechmücken-plagen richten sich grundsätzlich nach der speziellen Schadsituation. Im Rahmen unserer angewandten Forschungstätigkeit im Institut für Tropenmedizin der Universität Tübingen haben wir hierzu wirksame und umweltverträgliche Verfahren entwickelt.

 

Im ersten Verfahrensschritt ermitteln wir die spezifischen Ursachen der Massenentwicklung. Der Anflug wirtssuchender, anthropophager Mücken wird mit speziellen entomologischen Methoden innerhalb des betroffenen Gebiets aufgenommen. Anschließend werden die Brutplätze der plageerregenden Stech-mücken im gesamten Einzugsbereich des betroffenen Gebiets erfasst und auf ihre Brutkapazität untersucht. Aus der Artzugehörigkeit und der Abundanz der Stechmücken, den Eigenschaften der Brutplätze und den lokalen Gegebenheiten werden dann die geeigneten biologischen und ökologischen Maßnahmen zur Vermeidung der Plage erarbeitet.

 

Im zweiten Schritt werden die für die jeweilige Plagesituation adäquaten Maßnahmen entsprechend den lokalen und regionalen Gegebenheiten umgesetzt. Zur Abwehr akuter Probleme kommen schnell wirkende, biologische Maßnahmen zum Einsatz, zur dauerhaften Kontrolle der Plage dienen vor allem ökologische Maßnahmen zur Regulation der Stechmückenpopulation.

 

Abwehr akuter Plagen: Zur schnellen Abwehr akuter Plagen und Belästigungen hat sich die Bekämpfung der Stechmücken mit speziellen biologischen Wirkstoffen wie z. B. den Proteinkristallen des endosporenbildenden Bakteriums Bacillus thuringiensis var. israelensis (Bti) bewährt. Die Bti-Proteinkristalle werden von den Stechmückenlarven als Nahrungspartikel aufgenommen und entfalten ihre Wirkung in den Zellen des Mitteldarmepithels, nachdem sie von den spezifischen Verdauungsenzymen der Larven aufgespaltet wurden. Die fachgerecht eingesetzten Proteinkristalle wirken dadurch hochselektiv, d. h. nur auf die Larven der Stechmücken. Wegen ihres biologischen Ursprungs sind sie innerhalb kurzer Zeit vollständig abbaubar. Die Wirksamkeit und die Umweltverträglichkeit dieses und weiterer biologischer Verfahren sind durch zahlreiche Untersuchungen sowie nationale und internationale Bekämpfungsprojekte, insbesondere auch der Weltgesundheitsorganisation (WHO), belegt.

Eine Reihe weiterer Maßnahmen wie die Steuerung der ökologischen Bedingungen oder der gezielte Einsatz von Nützlingen werden ebenfalls zur Abwehr akuter Plagen herangezogen.

 

Langfristige Kontrolle: Zur dauerhaften Kontrolle von Stechmückenplagen haben sich insbesondere Maß-nahmen zur Selbstregulation der Stechmücken-populationen bewährt. Durch den spezifischen Einsatz natürlicher Fressfeinde oder durch gezielte morphologische und ökologische Veränderungen der meist unnatürlichen Brutgewässer können die Entwicklungsmöglichkeiten der Stechmücken dauerhaft reduziert oder vermieden werden. Zur stechmücken-spezifischen Sanierung von Gewässern verfügen wir über eine Reihe effektiver und kostengünstiger ökologischer Konzepte.

 

 

Die Kosten:

Die anfallenden Kosten für die Untersuchung der Ursachen und die Durchführung der Abhilfemaßnahmen richten sich im Wesentlichen nach der Größe und Struktur des betroffenen Gebiets und nach der Plagesituation. Für eine Kostenermittlung sind deshalb Informationen über das betroffene Gebiet erforderlich, die durch eine Besichtigung eingeholt werden können. Erfahrungsgemäß kann von einem groben Richtwert von etwa 2 bis 3 Euro pro Einwohner eines betroffenen Gebiets für die Untersuchung der Ursachen ausgegangen werden. Die Kosten für die Durchführung von Abhilfemaßnahmen lassen sich bei Kenntnis der Ursachen der Stechmückenplage kalkulieren. Erfahrungsgemäß liegen diese Kosten zwischen 2 und 5 Euro pro Einwohner.

 

 

Die Kompetenz:

Unser Team aus Biologen, Parasitologen und Epidemiologen ging aus der Arbeitsgruppe Freilandforschung des Instituts für Tropenmedizin der Universität Tübingen hervor und vereint langjährige Erfahrung aus zahlreichen nationalen und internationalen Projekten zur Kontrolle von human- und tierpathogenen Schädlingen. Unser Know-how zur Bekämpfung von Mückenplagen gründet auf mehr als 10 Jahre angewandte Forschung und praktische Anwendung in internationalen Projekten. Durch enge Zusammenarbeit mit öffentlichen Forschungseinrichtungen sind wir in der Lage, neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Umweltforschung und der biologischen Bekämpfung von Schaderregern in unsere Leistungen einzubringen. Bundesländer, Landkreise, Städte, Gemeinden und Privathaushalte nutzen unsere Erfahrung in der biologischen Bekämpfung von Schadinsekten, medizinischer Entomologie und angewandter Ökologie.

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